Zweifelsohne gehen mit einer Vorauszahlungsbürgschaft bzw. Anzahlungsbürgschaft Kosten einher. Es ist jedoch möglich, durch eine geschickte Wahl des Anbieters diese gering zu halten. Darüber hinaus beeinflussen individuellen Faktoren die Kosten der Anzahlungsbürgschaft. Welche dies sind und wie sich bei einer Vorauszahlungsbürgschaft die Kosten schätzen lassen, steht hier.
Anzahlungsbürgschaft im Überblick:
Was beeinflusst bei der Anzahlungsbürgschaft die Kosten?
Wie viel die Anzahlungsbürgschaft kosten wird, hängt entscheidend von vier Faktoren ab:
- 1die Wahl des Bürgen - Bank oder Bürgschaftsversicherer
- 2Bonität des Unternehmens
- 3Höhe der Bürgschaft
- 4Verfügbare Sicherheiten
Bank versus Bürgschaftsversicherung: Kosten Ihrer Vorauszahlungsbürgschaft
Wie viel Ihre Vorauszahlungsbürgschaft kosten wird, hängt unter anderem von der Wahl des Anbieters ab. Es gibt Unterschiede zwischen den Gebühren einer Bank und einer Versicherungsgesellschaft. Banken und Sparkassen berechnen eine Gebühr für die Bürgschaft. Diese schwankt zwischen 2 % und 6 %. Das ist eine große Preisspanne, die sich aus den unterschiedlichen Konditionen der Banken sowie den individuellen Voraussetzungen des Unternehmens ergibt.
Eine Versicherungsgesellschaft ist in der Regel etwas preiswerter. Sie offerieren bereits Bürgschaften ab 1,5% der Bürgschaftssumme.
Unabhängig von der Prämie fallen bei Banken im Gegensatz zum Versicherer noch weitere Kosten an, die berücksichtigt werden müssen. Zum Beispiel wird die Ausstellung der Bürgschaftsurkunde zusätzlich in Rechnung gestellt.
Anzahlungsbürgschaftskosten in Bezug auf Bonität des Unternehmens
Ähnlich wie bei regulären Krediten beeinflusst eine gute Bonität die Kostenbelastung positiv. Ist die Kreditwürdigkeit gut bis hervorragend, verzichten Versicherungsunternehmen meist komplett auf die Darlegung von Sicherheiten. Somit nimmt die Bonität auch einen wichtigen Einfluss auf Erbringung von Sicherheiten. Bei einer Bank hingegen werden unabhängig von Bonität Sicherheiten gefordert, die bis zu 100% der Bürgschaftshöhe sein können.
Bürgschaftshöhe als Einflussfaktor
Die Höhe der Bürgschaft nimmt ebenfalls Einfluss auf die Kosten für die Anzahlungsbürgschaft. Mit steigender Bürgschaftssumme steigt auch die Prämie an, da diese sich ja prozentual aus der Bürgschaftshöhe errechnet. Egal ob Sie beim Versicherer einen Avalrahmen oder einzelne Bürgschaften beantragen, die Kosten für Sie verändern sich dadurch nicht. Mit einem Avalrahmen können Sie jedoch Zeit sparen, denn Sie können innerhalb des Rahmens einzelne Bürgschaften an Geschäftspartner ausgeben, ohne eine erneute Prüfung oder Beantragung.
Verfügbare Sicherheiten als Kostenfaktor
Indem ein Unternehmen Sicherheiten bereitstellt, lässt sich die Kostenbelastung für die Vorauszahlungsbürgschaft reduzieren. In Abhängigkeit von dem Anbieter und der Bonität des Unternehmens sind Sicherheiten sogar eine Bedingung für einen Avalrahmen.
Beispielrechnung: Wie viel wird die Anzahlungsbürgschaft kosten?
An diesem Beispiel zeigt sich, wie teuer eine Anzahlungsbürgschaft für das Unternehmen sein kann. Für diesen Fall greifen folgende vier Bedingungen:
Hieraus ergibt sich eine Kostenbelastung von 2.000 € pro Jahr. Der Versicherer stellt dem Unternehmen diese Kosten zu Vertragsbeginn in Rechnung. Sollte die Anzahlungsbürgschaft bereit vor Ablauf eines Jahres enden, erfolgt dank taggenauer Abrechnung bei den meisten Versicherern eine Teilrückzahlung der Prämie. Würde das Unternehmen die Bürgschaftsurkunde schon nach einem halben Jahr zurückgeben, erhält es 50 % der bereits entrichteten Kosten zurück. Die Versicherung würde somit eine Rückzahlung von 1.000 € leisten.
Smart ist, wer als Unternehmer eine Bürgschaftsversicherung auswählt. Sie ist nicht nur preiswerter und mit weniger Sicherheiten zu bekommen, sondern sie wird im Unterschied zur Bankbürgschaft nicht auf die betriebliche Kreditlinie angerechnet. Dadurch bleibt das Unternehmen liquide und kann diese freien Geldmittel für andere Investitionen aufwenden.
Wer kommt für die Kosten der Anzahlungsbürgschaft auf?
Im Regelfall übernimmt der Auftragnehmer, also die Partei, von der eine Sicherheit gefordert wird, die Bürgschaftskosten. Häufig zählt der Nachweis über solch eine Absicherung zu den Voraussetzungen des Auftraggebers, ohne sie würde er keinen Auftrag erteilen. Durch diese Maßnahme hat er eine Garantie für die Absicherung seiner Vorauszahlung. In Einzelfällen trägt der Kunde die Kosten für die Vorauszahlungsbürgschaft. Ausgehandelt wird dies in den jeweiligen Verträgen mit dem Auftraggeber.
Fazit
Eine Vorauszahlungsbürgschaft bei einem Versicherer abzuschließen, ist meist preiswerter als über eine Bank. Durch eine gute Bonität und gegebenenfalls Sicherheiten lassen sich die Kosten zusätzlich senken. Darüber hinaus überzeugt die Bürgschaftsversicherung durch einen geringeren Aufwand. Je nach Höhe der Bürgschaftssumme kann eine detaillierte Risikoprüfung überflüssig werden. Das wiederum beschleunigt den Vertragsabschluss. Sofern die Bonität ausreichend gut ist, fordern Versicherungen darüber hinaus keine Sicherheiten. Ein weiteres großes Plus ist, dass durch die Bürgschaftsversicherung der Kreditrahmen bei der Bank nicht belastet wird.