Jetzt Material bestellen und später zahlen? Mit Einkaufsfactoring sind längere Zahlungsziele möglich.
Beim Einkaufsfactoring zahlt ein Factor Ihre Rechnungen an Lieferanten, Zulieferer oder Subunternehmer. Sie zahlen dann an den Factor mit längerem Zahlungsziel. Das erhöht Ihre Liquidität.

Was ist Einkaufsfactoring?
Im Gegensatz zu anderen Factoring Varianten geht es bei dieser Form um Kreditoren, also um Lieferanten, Dienstleister, Zulieferer und Subunternehmen, die Ihnen gegenüber eine Leitung erbringen.
Ihre Rechnungen werden schnell und zuverlässig bezahlt. Der Factor räumt Ihnen gegenüber ein längeres Zahlungsziel ein. Das wird oft auch als Lieferantenfactoring oder Revers Facoring bezeichnet, weil es die Ausgaben und nicht die Einnahmen Ihres Unternehmens abdeckt.

Für wen ist es sinnvoll
Einkaufsfactoring ist dann besonders sinnvoll, wenn zwischen dem Einkauf von Material oder Komponenten und der eigenen Rechnungsstellung ein längerer Zeitraum vergeht und Sie vom Kunden keine Anzahlung fordern können oder wollen.
Durch ein längeres Zahlungsziel über den Factor erhöhen Sie die eigene Liquidität. Ihre Kontokorrentlinie wird geschont und Ihr Rating kann sich verbessern. Das hat auswirkungen auf die komplette Unternehmensfinanzierung. Bei entsprechender Bonität ist das meist ohne Sicherheiten möglich. Vorraussetzung ist aber oft ein Limit bei einer Warenkreditversicherung.

Praxisbeispiel
Die Schreinerei Schlafgut GmbH erhält einen Auftrag über Naturholzbetten für ein Wellnesshotel. Das Holz soll eingekauft, schonend getrocknet und dann verarbeitet werden. Von der Bestellung bis zur Auslieferung vergehen bis zu 6 Monate. Eine Anzahlung wurde nicht vereinbart, es wurde aber eine Warenkreditversicherung abgeschlossen.
Über ein Einkaufsfactoring finanziert das Unternehmen die Holzlieferung und vereinbart mit dem Factor ein Zahlungsziel von 120 Tagen. So reduziert sich der Liquiditätsbedarf des Unternehmens erheblich.
Vorteile und Nachteile
Vorteil
Nachteil
Fazit:
Die Form des Factoring eignet sich besonders für schnell wachsende Unternehmen, bei Großaufträgen oder stark saisonalem Geschäft. Immer dann, wenn Umsatz vorfinanziert werden muss.
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Tanja Vuksanovic
Teamleitung Liquiditätsmanagement

Matthias Wiegelmann
Key Account und Spezialist Factoring
Fragen zum Einkaufsfactoring
Ja, der Factor schließt mit Ihrem Lieferanten und Ihnen (als Abnehmer der Ware) einen Factoringvertrag. Somit ist eine Zustimmung des Lieferanten immer die Voraussetzung für das einkaufsfactoring.
Nein, in der Regel nicht. Der Factor schließt einen Vertrag mit dem Lieferanten und begleicht fortan alle Rechnungen dieses Lieferanten.
Factoring entlastet die Bonität, da eine Einkaufsfinanzierung technisch ein Handelsgeschäft und kein Kreditgeschäft ist. Außerdem tauschen Sie Bankverbindlichkeiten durch Lieferantenverbindlichkeiten und verbessern damit Ihre Kennzahlen.
Je nach anbieter werden Zahlungsziele bis 120 Tagen oder gar 150 Tagen angeboten.
Sie verhandeln weiter Leistungen, Preise und Bedingungen mit Ihrem Lieferanten. Im Anschluss teilen Sie dem Factor die Ergebnisse der Verhandlungen mit. Für die Länge des Zahlungsziels ist der Factor rechtlich der Eigentümer der Ware. Mit der letzten gezahlten Rate gehört die Ware dann vollständig Ihnen.