Zollbürgschaft
Eine Zollbürgschaft ist eine besondere Form der Bürgschaft, auf die vor allem Unternehmen im grenzüberschreitenden Handel zurückgreifen. Denn bei der Einfuhr von Waren werden Zölle und Abgaben erhoben, oft in beachtlicher Höhe. Die Bürgschaft ermöglicht Importeuren eine Stundung dieser Einfuhrabgaben, bis die jeweiligen Güter verkauft sind.
Zollbürgschaft: Einfach erklärt
Diese und weitere Fragen beantwortet unsere Spezialistin für Bürgschaften in unserem Video zum Thema Zollbürgschaft.
Was ist eine Zollbürgschaft?
Wer Güter importiert oder exportiert, überhaupt alle Unternehmen, die grenzüberschreitend handeln, muss Zölle zahlen – und das in der Regel schon bei der Zollabfertigung. Diese Einfuhrabgaben sind für Importeure eine Vorleistung, denn die Waren haben zu diesem Zeitpunkt noch keine Profite aus dem Verkauf generiert. Deshalb sieht der Gesetzgeber die Möglichkeit der Zollstundung vor, um Firmen im grenzüberschreitenden Handel zu entlasten. Die Absicherung durch eine Bürgschaft lässt sich auf verschiedene Vorgänge anwenden, beispielsweise:
Um die Einfuhrzölle aufzuschieben, müssen Unternehmen Sicherheiten stellen. Die wiederum machen zwischen 30 und 100 Prozent des vom Zoll festgelegten Warenwertes aus. Damit die Zollstundung nicht ad absurdum geführt wird, gibt es die Zollbürgschaft. Sie erlaubt die unmittelbare Einfuhr der Waren ohne finanziellen Aufwand, gibt dem Zoll die Gewissheit, dass die Abgaben auch bei Insolvenz des Importeurs nachgezahlt werden, und schmälert die Liquidität des einführenden Unternehmens nicht.
Für wen ist die Zollbürgschaft sinnvoll?
Unternehmen, die Waren einführen, können die Zollformalitäten rasch und unkompliziert abwickeln, ohne mit den Zöllen in Vorleistung zu gehen oder hohe Sicherheiten zu stellen. Vom Zollaufschub mittels einer Zollbürgschaft profitieren alle Firmen, die regelmäßig im grenzüberschreitenden Warenverkehr agieren. Zu ihnen gehören: Importeure, Spediteure, Groß- und Außenhändler und Firmen aus der Lebensmittel-, Tabak- und Spirituosenbranche.
Die Zollbürgschaft schont die eigene Kreditlinie und erlaubt es dem Unternehmen, Zölle erst dann zu zahlen, wenn mit den eingeführten Gütern Gewinne generiert wurden.
Praxisbeispiel und Ablauf einer Vorauszahlungsbürgschaft
Die Firma Prost & Co. GmbH importiert regelmäßig Grundstoffe für Spirituosen nach Deutschland, die dann weiter verarbeitet und unter der eigenen Marke in den Verkauf gehen. Unmittelbar bei der Ankunft in Bremerhaven müssen die Waren verzollt werden – zusätzlich zu den Einfuhrabgaben fällt die Spirituosensteuer an. Da Prost & Co. mehrmals wöchentlich Importe in Empfang nimmt, möchte das Unternehmen sich nicht mit hohen Vorleistungen belasten, bevor die fertigen Produkte verkauft sind. Eine Zollstundung ist der gängige Ausweg. Um der Zollbehörde die Gewissheit zu geben, dass die anfallenden Zahlungen termingerecht erfolgen, bringt der Importeur eine Zollbürgschaft bei.
Der Versicherer ersetzt durch eine Kautionsversicherung den alternativen Avalkredit bei einer Bank. Die Versicherungsgesellschaft als Dritter im Bunde bürgt gegen die Zahlung zuvor festgelegter, kalkulierbarer Prämien nach dem Versicherungsprinzip für die Zahlung der Zölle
Die Zollbehörde wickelt den Import schneller ab, da mit der Zollbürgschaft eine adäquate Sicherheitsleistung beigebracht wurde. Die Einfuhrabgaben werden selbst bei einer Zahlungsunfähigkeit des Importeurs beglichen.
Das Unternehmen kann die für die Geschäftstätigkeit benötigten Güter ohne hohe Einfuhrabgaben bei Erhalt unmittelbar durch den Zoll bringen und weiter verarbeiten.
Zollbürgschaft auf einen Blick
Bürgschaften
ab 5.000 EUR
Bürgschaftsempfänger
Zollbehörde, Finanzamt
Musterbürgschaft
Besonders geeignet für
Importeure, Spirituosenhersteller, Tabakwarenindustrie, Spediteure, Groß- und Einzelhandel.
Das sagen unsere Kunden über uns
Mit der SHL Gruppe haben wir einen Partner, der uns bereits seit 2004 begleitet, unser Geschäftsmodell versteht und seitdem aktiv unser Sicherheitspaket sowie die entsprechenden Prozesse gemeinsam mit uns weiterentwickelt. Immer mit dem Ziel, das bestmögliche für uns, unsere Baupartner und Kunden herauszuholen. Eine offene, ehrliche und sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit, die wir sehr schätzen.
Benjamin Dawo
Geschäftsführer der Town & Country Haus Lizenzgeber GmbH
Durch die kompetente Beratung und Abwicklung konnten wir mit der SHL schnell eine passende Lösung finden. Wir freuen uns, dass wir einen Geschäftspartner an unserer Seite haben, der unsere Konzepte und Wünsche versteht und gemeinsam mit uns umsetzen kann.
Ivo Wissler und Dr. Love Edquist
Die Gründer & Geschäftsführer der Küchenheld GmbH
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Jan-Christoph Kuban
Founder & Managing
Director von Kuban International Logistics UG
Zollbürgschaft: Kosten und Vorgehen beim Antrag
Zölle und Abgaben in Milliardenhöhe, die der Staat jährlich einnimmt, stellen für Unternehmen eine hohe Belastung dar. Mit Zollbürgschaften können die Vorteile einer Stundung genutzt werden. Im Gegenzug fallen für eine solche Bürgschaft Kosten an. Die Höhe der Bürgschaftskosten leitet sich aus verschiedenen Faktoren ab:
war kann die Hausbank durchaus über einen Avalkredit eine Zollbürgschaft ermöglichen, doch mitunter fahren Firmen mit einer Kautionsversicherung besser:
Die Bankbürgschaft, ein sogenannter Avalkredit, wird von einem Kreditinstitut nach Antragsverfahren und eingehender Prüfung übernommen. Allerdings wird die Summe des Avals vom Kreditrahmen des Unternehmens abgezogen Der finanzielle Handlungsspielraum wird dadurch eingeschränkt. Zusätzliche Kosten etwa für die Ausfertigung der Urkunde fallen meist ebenso an..
Die Zollbürgschaft als Kautionsversicherung beruht auf der Zahlung meist jährlicher Beiträge, berechnet als Prozentsatz auf die Bürgschaftssumme. Firmen, die regelmäßig auf Zollbürgschaften im internationalen Warenverkehr zurückgreifen, können überdies den Vorteil eines Bürgschaftsrahmens nutzen und schneller und einfacher einzelne Bürgschaften innerhalb des Rahmen abrufen.
Bürgschaft als Sicherheitsleistung für Zoll
Die Zollbehörde akzeptiert als Sicherheitsleistung alternativ auch eine Bareinlage. Dazu hinterlegen Unternehmen Bargeld oder andere Zahlungsmittel beim Zoll. Im Vergleich zu einer Bürgschaftsversicherung hat das Einbußen bei der Liquidität eines Betriebs als Konsequenz. Unsere Kunden, die Zollbürgschaften einsetzen, schätzen, dass sie jederzeit vollen Zugriff auf ihre betrieblichen Mittel haben. Dadurch können sie anpassungsfähig auf wechselnde Bedingungen reagieren.
Melanie Larcher, Spezialistin Kautionsversicherungen
Güter ohne Einbußen der Liquidität einführen mit einer Zollbürgschaft vom Versicherer
Wer häufig importiert, weiß um die Tatsache, dass jede Einfuhr Geld kostet – die Waren oder Rohstoffe werden dringend benötigt, haben aber zu diesem Zeitpunkt noch keine Erlöse generiert. Dennoch müssen Unternehmen in den sauren Apfel beißen und die häufig hohen Zölle und sonstigen Abgaben entrichten. Eine Stundung ist eine deutliche Erleichterung – umso mehr, wenn die dafür benötigten Sicherheiten nicht durch einen Aval, sondern durch eine Zollbürgschaft vom Versicherer beigebracht werden. Denn in diesem Fall sind die laufenden und Gesamtkosten für Firmen im internationalen Grenzverkehr deutlich günstiger. Mit Zollbürgschaften empfangen Unternehmen ihre Waren umstandslos und müssen keine Abstriche bei der eigenen Liquidität machen!
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Matthias Wiegelmann
Key Account Manager
Melanie Larcher
Spezialistin Bürgschaftsversicherungen
Häufige Fragen zur Zollbürgschaft (FAQ)
Zollbürgschaften erbringen Sicherheiten, durch die Zölle und sonstige Abgaben bei Einfuhr gestundet werden – darunter reguläre Zölle, Verbrauchssteuern und Branntweinabgaben und die Gebühren bei Zolllagerverfahren.
Importeure, die regelmäßig im grenzüberschreitenden Handel tätig sind, vor allem in Branchen, die zusätzlich zu den Zöllen Verbrauchs-, Tabak- oder Branntweinabgaben entrichten müssen.
Unternehmen profitieren mit einer Zollbürgschaft vom Versicherer vor allem dadurch, dass die Kreditlinie bei der Bank unberührt bleibt. Anfallende Investitionen werden dadurch nicht behindert.