Leasingraten bei Gewerbeleasing: Berechnung & Absicherung 

Wie hoch fallen Leasingraten bei Gewerbeleasing aus? Das hängt von einigen wichtigen Faktoren ab. Statt teure Geschäftsausstattung, Anlagen, Maschinen und Geräte auf Kredit oder mit Eigenkapital zu kaufen, greifen immer mehr Unternehmen zu einem alternativen Finanzierungsprodukt: dem Leasing. Dabei bleibt der geleaste Gegenstand im Eigentum des Leasinggebers, doch der Leasingnehmer erhält – gegen eine monatliche Leasinggebühr – alle Rechte und Pflichten am Objekt. Wir klären, wie die Leasingraten berechnet werden und wie Sie Ihr Gewerbeleasing absichern können.

Leasingraten

  • Die Höhe der Raten hängt von mehreren Faktoren ab. 
  • mehrere Vorteile, wie die Schonung der Kreditlinie bringt das Leasing mit sich.
  • Leasingverträge können mit Bürgschaften abgesichert werden.

Was hat Einfluss auf die Leasingraten? 6 Faktoren, die Sie kennen sollten! 

Ähnlich wie bei einem Kredit oder einer Miete bezahlen Sie als Unternehmer beim Leasing eine regelmäßige monatliche Gebühr für das Recht, den Leasinggegenstand zu nutzen. Diese Leasingraten setzen sich aus verschiedenen Kostenkomponenten zusammen. Je nach Leasingart entsteht daraus eine recht komplexe Berechnung.

1. Anschaffungswert 

Der Leasinggeber kauft und bezahlt in der Regel den Gegenstand, den ein Unternehmen bei ihm least. Da dieser Anschaffungswert je nach Maschine, Fahrzeug oder Einrichtungsgegenstand ganz unterschiedlich hoch sein kann, ist er ein entscheidender Faktor, um die Leasingraten zu berechnen. 

2. Vertragslaufzeit 

Ein Leasingnehmer kann häufig die Dauer des Leasings festlegen oder mitbestimmen. Dabei erhöht eine kurze Laufzeit die Raten und eine längere senkt sie, denn der Leasinggeber muss seine Ausgaben in dieser Frist amortisieren. 

3. Restwert 

Damit ist der Wert des geleasten Gegenstands am Ende der Vertragslaufzeit gemeint. Durch Nutzung und Nachfrage am Gebrauchtmarkt bestimmt sich, wie viel Wiederverkaufswert das Objekt hat. Allerdings kann der Leasinggeber für die Kalkulation der Rate nur einen berechneten Restwert annehmen. Bei der Leasingrate von Firmenwagen beispielsweise kann statt des errechneten Restwerts alternativ die Fahrtleistung angesetzt werden. 

4. Leasingsonderzahlung 

Mit der Leasingsonderzahlung ist eine größere Anzahlung am Anfang des Vertrags gemeint. Sie reduziert die Gesamtrate für die Dauer der Laufzeit.  

5. Finanzierungskosten 

Auch ein Leasinggeber möchte mit seinem Geschäft einen Gewinn machen. Daher packt er in seine Leasingrate seine Marge beziehungsweise einen Zinssatz sowie Gebühren, Risikoaufschläge und Zusatzkosten, die eventuell anfallen.

6. Serviceleistungen 

In vielen Leasingverträgen kann der Leasingnehmer zusätzliche Leistungen einschließen, die ebenfalls in die monatliche Rate einfließen. Dazu zählen etwa die Wartung der Maschine, notwendige Reparaturen, Ersatzgeräte oder Versicherungen.  

Leasingraten gehören zu den Betriebsausgaben, sofern es sich um ein reines Firmenleasing handelt. Dadurch reduzieren sie den Gewinn und sind steuerlich relevant. Nutzen Unternehmer den Leasinggegenstand auch privat, gelten je nach Nutzungsumfang abweichende Regelungen. Außerdem kann beim Leasing eine Sonderzahlung Einfluss auf den Gewinn und den Vorsteuerabzug im Anschaffungsjahr haben. Das ist von verschiedenen Voraussetzungen abhängig. Unter anderem auch davon, ob ein Unternehmen bilanziert oder eine EÜR erstellt. Nähere Informationen dazu, wie sich das Leasing auf Ihre Betriebsfinanzen auswirkt, erhalten Sie bei Ihrem Steuerberater.  

Meist verwenden Leasinggeber die sogenannte Annuitätenrechnung, um die monatliche Leasingrate zu berechnen. Dabei besteht die Rate aus einem Zins- und Tilgungsanteil, der sich während der Laufzeit verschiebt. Zu Anfang nehmen die Zinsen einen höheren Teil der Rate ein, sinken kontinuierlich und zum Ende hin ist der größte Teil der Rate die Tilgung.  

Die Leasingrate berechnen – ein Beispiel 

Für eine Beispielrechnung gehen wir von einem Anschaffungswert von 50.000 € aus. Der kalkulierte Restwert soll nach einer Laufzeit von 48 Monaten noch 25.000 € betragen. Angenommen, der Leasinggeber errechnet aus seinen Gebühren und der Marge einen Effektivzinssatz von 8,24 %, dann macht die monatliche Rate 770,08 € aus. Das sind Gesamtkosten über die Vertragslaufzeit von 36.963,84. Durch eine Leasingsonderzahlung verändern sich in der Regel nicht die Gesamtkosten, aber die Raten. Mit einer Anzahlung von 10.000 € etwa, würde der Leasingnehmer bei dieser Rechnung nur noch 561,75 € monatlich bezahlen. 

Vorteil Gewerbeleasing – was hat Ihr Unternehmen davon? 

Das Firmenleasing lohnt sich für die meisten Unternehmen und ganz besonders für Start-ups mit wenig liquiden Mitteln. Denn neben möglichen steuerlichen Vorteilen schont das Leasing das Eigenkapital sowie die Liquidität und wirkt oft neutral auf die Bilanz. Außerdem bleiben Firmen bei Maschinen und Geräten flexibel, können immer auf dem aktuellen Stand sein und bewahren sich gleichzeitig ihre Planungssicherheit. 

Matthias Wiegelmann, Key Account Manager

Matthias Zitat SHL Gruppe

Wie sichern Sie Ihren Leasingvertrag richtig ab? 

Die meisten Leasingverträge gibt es nicht ohne Sicherheiten, da das Eigentum am Objekt dem Leasinggeber oft nicht ausreicht, um sein Ausfallrisiko abzudecken. Gerade Gründer, die noch nicht die notwendigen Unternehmenszahlen nachweisen können, haben häufig Schwierigkeiten, einen Leasingvertrag zu erhalten. Mögliche Sicherheiten sind dabei: 

  • Eine Bürgschaft
  • Kaution beim Leasinggeber
  • Eine Leasingratenversicherung

Für die Absicherung der monatlichen Leasingraten hat sich beim Leasing die Bürgschaft besonders bewährt. Dabei erklärt sich ein solventer Bürge – wie ein Versicherungsunternehmen – bereit, im Fall einer Zahlungsunfähigkeit für die Leasingraten einzustehen. Das Unternehmen selbst muss bei dieser Sicherheit keine dringend benötigte Liquidität binden und beschränkt nicht die eigene Kreditlinie bei der Bank. Dadurch ist die Bürgschaft für Leasing auch ideal, wenn der Abschluss eines Leasingvertrags aufgrund von geringer Kreditwürdigkeit oder einer Unternehmensgründung gefährdet ist. 

Fazit

Die Leasingrate bei Gewerbeleasing setzt sich aus verschiedenen Komponenten wie dem Anschaffungspreis, dem Restwert und diversen Gebühren zusammen. Aus diesen Faktoren wird der Leasinggeber individuelle Leasingraten berechnen. Dabei kann der Leasingnehmer die monatlichen Ausgaben beispielsweise durch eine Anzahlung senken. Zur Absicherung eignet sich beim Leasing die Bürgschaft, die dem Leasinggeber die Zahlung der Raten garantiert. 

Matthias Wiegelmann

Matthias Wiegelmann blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Versicherungsbranche zurück. Als Key-Account-Manager bei der SHL sind ihm die ganzheitliche Betrachtung der Kunden sowie ein intensiver Austausch besonders wichtig. Er versteht es, die individuellen Rahmenbedingungen und Herausforderungen genau zu analysieren und darauf abgestimmt, die richtige Kundenlösung zu erarbeiten. Seine Beratungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kautionsversicherungen und Gewerbeversicherungen.

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