Die Vorauszahlungsbürgschaft und die Vertragserfüllungsbürgschaft haben sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten. Um herauszufinden welche Bürgschaft für Ihr Unternehmen sinnvoll ist, sollten Sie beide Arten kennen und verstehen.
Die Unterschiede im Überblick
Wie lassen sich Vorauszahlungsbürgschaft und Vertragserfüllungsbürgschaft definieren?
Um zu verstehen, wo der Unterschied zwischen der Vorauszahlungsbürgschaft und Vertragserfüllungsbürgschaft liegt, ist es hilfreich, beide Begrifflichkeiten im ersten Schritt zu definieren:
Vorauszahlungsbürgschaft
Bei Vorauszahlungsbürgschaft, auch als Anzahlungsbürgschaft bezeichnet, handelt es sich um eine gängige Bürgschaftsart. Sie stellt die Ansprüche auf Rückzahlungen für schon vorgenommene An- sowie Vorauszahlungen sicher.
Beispiel: Ein Auftraggeber schützt sich mit dieser Bürgschaft vor der Insolvenz des Auftragsnehmers während des Bauprojekts. Der Auftragnehmer weiß dank der Bürgschaft, dass er nicht auf seinen anfänglichen bereits getätigten Materialkosten hängen bleibt. Es ist somit eine Garantie für Rückzahlungen von Vorauszahlungen.
Vertragserfüllungsbürgschaft
Die Vertragserfüllungsbürgschaft gibt dem Auftraggeber die Sicherheit, dass das beauftragte Unternehmen den vertraglich fixierten Pflichten nachkommt – auch im Insolvenzfall. Diese Bürgschaft zieht sich über die Ausführungsphase bis hin zur Gewährleistungsphase. Zudem dient sie der Abdeckung von Schadensersatzforderungen bei Teil- oder Nichterfüllung sowie bei Ansprüchen aufgrund von Mängeln.
Beispiel: Ein Bauherr kann das Insolvenzrisikos eines Bauunternehmens nur sehr schwer einschätzen, weswegen ihm die Vertragserfüllungsbürgschaft Sicherheit bietet. Sollte der Bauunternehmer tatsächlich insolvent werden, kann sich der Bauherr an die genutzte Versicherung für die weitere Abwicklung wenden. Somit garantiert diese Bürgschaft ein Erfüllen von Vertragsverpflichtungen.
Unterschiede im Einzelnen zwischen den Bürgschaftsarten
Indem wir im nächsten Schritt die Unterschiede genauer beleuchten, ist es noch leichter zu verstehen, wann welche Art von Bürgschaft für ein Unternehmen die richtige Wahl ist.
In welchen Verträgen kommen Vorauszahlungsbürgschaft und Vertragserfüllungsbürgschaft zum Einsatz?
Die Vorauszahlungsbürgschaft finden bei zahlreichen Arten von Verträgen Anwendung. Sie lässt sich immer dann nutzen, wenn der Auftraggeber eine Vorauszahlung leisten muss. Dazu gehören demnach unter anderem:
Die Vertragserfüllungsbürgschaft lässt sich als Garantie erachten, weswegen sie kein eigentlicher Teil des ursprünglich aufgesetzten Vertrags ist. Vielmehr ist es ein separates Dokument, welches sich in unterschiedliche Verträge integrieren lässt. Beispiele dafür sind:
Was wird bei der Vorauszahlungsbürgschaft und Vertragserfüllungsbürgschaft abgesichert?
Die Vorauszahlungsbürgschaft ist eine sogenannte Rückzahlungsgarantie für im Voraus geleistete Zahlungen.
Die Vertragserfüllungsbürgschaft dient als Garantie für das Erfüllen der fixierten Verpflichtungen im Vertrag.
Wenn Sie sich unsicher sind, was Sie benötigen und was wirklich sinnvoll ist, dann wenden Sie sich für eine objektive Beratung an einen Versicherungsmakler. Dieser, da nicht an ein Versicherungsunternehmen gebunden, kann Ihnen zudem Vergleichsangebote erstellen für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Vertragserfüllungsbürgschaft und Anzahlungsbürgschaft: Was sind die Gemeinsamkeiten?
Fazit
Die Vertragserfüllungsbürgschaft und Vorauszahlungsbürgschaft unterscheiden sich deutlich voneinander und gehen jeweils mit verschiedenen Konsequenzen für beide Parteien einher. Mit einem kompetenten, unabhängigen Experten an Ihrer Seite, treffen Sie die richtige Wahl, die Sie im Schadensfall nicht im Regen stehen lässt.